Das ICC sanieren und modernisieren

Ein neue Vision für das ICC entwickeln

“Als Stadt können wir es uns nicht leisten, solch einen Komplex leer stehen und verfallen zu lassen.”

Foto: ICC

Das ICC war in der Vergangenheit über viele Jahrzehnte ein wichtiger Kongressstandort – ein Aushängeschild für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf aber auch für die ganze Stadt.

Regelmäßig wurde das Gebäude für große Kongresse und Events genutzt und mit internationalen Preisen und Bestnoten ausgezeichnet.

Das ICC sanieren und modernisieren

Neben der Sanierung des ICC, die vor allem wegen der Asbest-Belastung notwendig ist, muss das Gebäude grundlegend ertüchtigt und die Technik modernisiert werden.

Bevor das ICC wieder komplett genutzt werden kann, ist eine umfangreiche Sanierung, inklusive der Beseitigung von Asbest-Materialien notwendig. Und erst danach kann die eigentliche Arbeit, nämlich die Modernisierung und Neuaufteilung des Komplexes so richtig beginnen.
Das 1979 eröffnete Haus muss auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Und das betrifft zum einen die Veranstaltungstechnik, aber zum anderen auch die komplette Haustechnik (also Klimatechnik, Stromversorgung, Licht etc.).

Die Aussage des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller, dass das ICC als Kongress-Standort bestehen bleiben muss, war 2016 ein wichtiges Signal. Doch dieses Signal muss nun auch endlich mit Leben gefüllt werden. Ein Schritt in die richtige Richtung war im Juni 2018 die Freigabe von Haushaltsmitteln zur planerischen Vorbereitung einer Schadstoffsanierung. Ebenfalls 2018 wurde ein „Interessenbekundungsverfahren“ zur Suche eines Investors durchgeführt. Seitdem ist leider nicht viel passiert – auch weil Teile des Senats kein Interesse am ICC haben.

Doch auch wenn die öffentlichen Kassen durch Corona nun spürbar leerer geworden sind: Als Stadt können wir es uns nicht leisten, solch einen Komplex leer stehen und verfallen zu lassen. Und das liegt nicht nur daran, dass das ICC mitten in der City-West liegt. Die Messe ist nur einen Steinwurf entfernt, genauso wie der ZOB oder die Kantstraße. Zudem wird die Fläche für die vielen in Berlin stattfindenden Messen und Kongresse nach Corona dringend benötigt. Die Anzahl an Messen und Kongresse in Berlin nahm bisher stetig zu – und man darf durchaus davon ausgehen, dass dies nach Corona wieder anlaufen dürfte.

Ein neue Vision für das ICC entwickeln

Ein riesiges Gebäude, welches Unmengen an Energie benötigt, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Neue Ideen und Visionen für ein zukunftsfähiges ICC müssen her.

Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs sollten Ideen zur Neugestaltung des ICCs und des direkten Umfelds eingereicht werden. Der Siegerentwurf des Büros NEUNER & BOEVING sah dabei ein besonders futuristisches und nachhaltiges Konzept vor: Das ICC soll mit einer transparenten Hülle umschlossen und zu einem grünen Tor in Westend werden.

Das Besondere dabei ist, dass das ICC nicht mehr auf eine gigantische Klimatechnik angewiesen sein soll, sondern durch die Hülle eine Art natürliche Belüftung ermöglicht werden soll. Das bisher „abgeschottete“ Gebäude könnte nach Außen geöffnet und so temperiert werden.
Durch diese Technik soll es am Ende sogar möglich sein, dass der neue Komplex klimaneutral betrieben werden könnte: Luft, Strom, Wärme und Wasser soll weitestgehend aus sich selbst generiert werden.

Aber nicht nur das: Neben dem ICC soll im Entwurf ein Biosphärenpark, ein Lehrpfad und Europas größte Elektrotankstelle entstehen.

Diese Vision ist wahnsinnig spannend. Und selbst wenn sie am Ende mit ihren vielen Aspekten nicht vollständig umgesetzt werden kann, so bildet sie doch eine gute Diskussionsgrundlage für den weiteren Prozess.

Mehr Informationen finden sich auf der Website des Architektenbüros.

Impressionen zur Vision für das ICC

Die Fotos aus dem Entwurf für das ICC wurden mir mit freundlicher Genehmigung durch das Büro NEUNER & BOEVING zur Verfügung gestellt.